Schlangenmachertreffen 2021 abgesagt

Abgewrackt

Seit gut eineinhalb Jahren müssen wir alle mit den Auswirkungen der „Corona-Verordnungen“ zurecht kommen. Die ändern sich aber häufig und sind nicht selten schwer zu durchschauen. So ist es nicht eben gerade leicht, selbst kleinere, private Veranstaltungen „regelkonform“ zu organisieren; von größeren Treffen ganz zu schweigen.


Selbstverständlich mussten auch bisher für sämtliche größere Treffen eine Reihe von Genehmigungen eingeholt werden. Allerdings waren die Regeln immer klar umrissen und nicht so „variabel“ wie im Moment gerade.
An erster Stelle stehen für uns da die so genannten „Inzidenzwerte“ im Raum. Die offizielle Definition für die Berechnung der „Inzidenzwerte“ lautet:


„Die 7-Tage-Inzidenz beschreibt die Anzahl der neu gemeldeten, mit einem PCR-Test bestätigten Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner in einem Zeitraum von sieben Tagen (das wären rechnerisch 0,1 Prozent der Einwohner, die einen positiven Test hätten). Sie wird folgendermaßen berechnet: Man addiert alle neuen Fälle (= positive Testergebnisse, nicht Erkrankte!) in einer Region über sieben Tage. Man teilt sie durch die Einwohnerzahl und multipliziert den Wert mit 100.000.“


In dieser offiziellen Definition ist leider weder festgelegt, wie groß die zu testende Bevölkerungsgruppe ist, noch ob sie repräsentativ ist, noch ist festgelegt, wie viele Tests vorgenommen werden.

Machen wir spaßeshalber mal eine Modellrechnung und gehen davon aus, dass 1% der Bevölkerung einen positiven PCR-Test haben könnte.
Im Landkreis Wolfenbüttel leben rund 120.000 Einwohner. Wir testen nun innerhalb von sieben Tagen 100 Menschen. 1 Prozent von ihnen ist positiv = 1 Person ist positiv.
„Inzidenzformel“: Positive Tests geteilt durch Einwohnerzahl mal 100.000. Anwendung: 1 / 120.000 x 100.000 = 0,8 Inzidenzwert.
Testen wir nun aber 50% der Menschen (60.000) erhalten wir 600 positive Ergebnisse.
„Inzidenzformel“: 600 / 120.000 x 100.000 = 500 Inzidenzwert, Lockdown! Es hat sich die Zahl der potenziell positiven Menschen (1%) nicht geändert — nur hat die Anzahl der Tests mehr positive Tests generiert.


Wie ihr unschwer seht, könnte daher allein schon eine Zunahme der durchgeführten Tests (auch ohne tatsächlich höhere Infektionszahlen) dazu führen, dass unser Schlangenmachertreffen kurzfristig verboten wird. Mit dieser Unsicherheit kommen wir nicht klar. Alle Arbeit, die für unser Treffen im Vorwege nötig ist, wäre vergebens. Und auch die bis dahin aufgelaufenen Kosten gingen zu unseren Lasten. Wir hoffen auf euer Verständnis, dass wir dieses Risiko als private Veranstalter einfach nicht tragen können.

Sollte sich die Situation bis zum Herbst verbessern, denken wir über ein kleines, minimalistisches Treffen an unseren Hallen nach. Wir werden euch an dieser Stelle rechtzeitig informieren.

Allerdings müssen wir im Auge behalten, dass die Bundesregierung ihre „Bundesnotbremse“, die offiziell am 30. Juni automatisch enden sollte, nun eventuell bis zum 30. September verlängern möchte. Abgestimmt wird darüber am 10. Juni.

Update 13.06.2021: Zack – da ist es dann auch schon passiert. Am 10. Juni haben nun CDU / CSU, SPD sowie Die Grünen mehrheitlich für das fortbestehen der „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ zunächst bis zum 30. September 2021 gestimmt. Nachzulesen ist das auf der Website des deutschen Bundestags.

https://www.bundestag.de/parlament/plenum/abstimmung/abstimmung?id=746